Dickdarm
Der Dickdarm (Intestinum crassum) ist ein sehr wichtiges Ausscheidungsorgan. Nachdem die Nahrung den Magen passiert hat, gelangt diese den Dünndarm und wird dort teilweise vom Körper aufgenommen. Die Nahrungsbestandteile, die der Körper nicht benötigt, gelangen in den Dickdarm und werden von dort in Richtung Rektum und Anus bewegt, um schließlich als Kot ausgeschieden zu werden. Mit dem Kot scheidet der Dickdarm Stoffwechselendprodukte und Schadstoffe aus dem Körper aus. Dies dient der Entlastung des Organismus, sodass der Stoffwechsel besser funktionieren kann. Je schlechter die Entgiftungsfunktion des Dickdarms, desto schlechter der Stoffwechsel. Menschen, die schon einmal gefastet haben, kennen die positive Wirkung der Ausscheidung und Entgiftung. Ebenso wird die seelisch-geistige Entgiftung deutlich. Nach einer Fastenkur oder Darmreinigung ist der Mensch ist seiner Psyche gereinigt und fühlt sich oft „wie befreit“. In den yogischen Reinigungen (Shat-Karma) gibt es eine geniale Übung, die als Muschelreinigung (Shankha-Prakshalana) bezeichnet wird. Bei dieser Übung wird der gesamte Magen-Darm-Trakt mit Salzwasser gereinigt. Zusätzlich kommt es zu einer Reinigung von Energiekörper (Pranamaya-Kosha) und Karma. Karmische Altlasten werden entgiftet und verschwinden aus dem Leben.
Der Dickdarm ist weiterhin an der Regulation des Wasser- und Elektrolythaushalts beteiligt. Er resorbiert Flüssigkeiten und dickt den Stuhl ein. Der Dickdarm hat einen starken Einfluss auf unser Immunsystem. Viele Immunzellen sitzen im Dickdarmbereich. Aufgrund dessen kommt es bei Ungleichgewichten in der Darmflora zu einer Störung des Immunsystems mit Infektanfälligkeit, allergischen Reaktionen oder Autoimmunerkrankungen. Auch hier greifen naturheilkundlich arbeitende Therapeuten ein, reinigen den Dickdarm und bauen die Darmflora wieder auf.
Anatomie und Physiologie
Der Dickdarm liegt im Bauch und umrahmt den Dünndarm. Er schließt direkt an den Dünndarm an und wird durch die Iliozäkalklappe (Bauhin-Klappe) vom Dünndarm getrennt. Unterhalb der Einmündung vom Dünndarm zum Dickdarm endet der Dickdarm blind (Blinddarm, Zäkum). Der Blinddarm verengt sich an Ende zum Wurmfortsatz (Appendix vermiformis). In diesem Wurmfortsatz finden sich viele Lymphfollikel, welche für die Immunabwehr wichtig sind. Wenn sich die Lymphfollikel entzünden, spricht man von einer Blinddarmentzündung (Appendizitis). Der Grimmdarm (Colon) schließt direkt an den Blinddarm an. Man unterscheidet verschiedene Abschnitte: aufsteigender, querverlaufender und absteigender Grimmdarm. Der Grimmdarm steigt zum Becken ab und geht in einen s-förmigen Abschnitt (Sigmoid) über. Darauf folgt der Mastdarm (Rektum). Hier verbleibt der Kot, bis er über den Anus ausgeschieden wird. Der Darm hat einen Durchmesser von 6 – 8 cm und eine Länge von 1,5 m. Die Muskulatur des Dickdarms besteht aus drei Längsmuskelzügen, die als Bandstreifen bezeichnet werden. Weiterhin befinden sich halbmondförmige Einziehungen (Plicae) und Aussackungen zwischen den Einziehungen (Haustren). In der Darmwand liegt ein Netz an Nervenzellen, welche die Darmtätigkeit steuern. Dies wird als Enterisches Nervensystem (ENS) bezeichnet. Es wird vom Vegetativen Nervensystem beeinflusst und arbeitet weitgehend autonom. Der Parasympathikus, als Anteil des vegetativen Nervenssystems, steigert die Darmaktivität. Der Sympathikus hemmt die Darmaktivität.
Die Darmflora ist die Gesamtheit der Mikroorganismen, die den Darm besiedelt. Diese Mikroorganismen leben in Symbiose mit ihrem Wirt. Jede Darmflora ist individuell und wandelt sich im Laufe des Lebens. Während und kurz nach der Geburt beginnt die Besiedelung des vorher sterilen Darms mit Mikroorganismen. Die gebildete Darmflora besteht vorwiegend aus Bakterien und beeinflusst sehr stark das menschliche Immunsystem. Die Mikroorganismen unterstützen die Verdauung und fördern die Darmperistaltik. Bei einer Fehlbesiedlung des Darms kommt es unter anderem zu Blähungen, Störung des Immunsystems und erhöhter Infektanfälligkeit. Häufige Schädigungen der Darmflora werden durch Antibiotika hervorgerufen. Die Aufnahme von Antibiotika stört bzw. zerstört das Gleichgewicht der Darmflora.
Der Dickdarm aus ganzheitlicher Sicht
Betrachtet man den Dickdarm aus einer ganzheitlichen Sicht, so können wir auf der körperlichen, psychischen und energetischen Ebene die Funktionen des Aufnehmens und Abgebens beobachten. Besonders die Funktion des Ausscheidens und Loslassens sticht dem Beobachter ins Auge. Der Dickdarm nimmt Flüssigkeiten auf und dickt so den Kot ein, speichert ihn im Mastdarm und scheidet ihn dann aus. Diese lebenswichtige Aufgabe der Ausscheidung und Entgiftung befreit den Organismus von Stoffen, die der Körper nicht mehr benötigt oder ihn gar bei Verbleiben im Organismus schädigen können. Auf der psychischen Ebene spricht man meist vom Loslassen. Lebensthemen, Glaubenssätze und Denkweisen müssen ab und zu überdacht und eventuell losgelassen werden. Kann der Mensch diese seelisch-geistigen Themen nicht loslassen und bereinigen, so stören bzw. blockieren sie das Leben und die persönliche Entwicklung.
Viele Menschen stehen unter Stress und dem Druck, Leistung bringen zu müssen. Sie haben kaum Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens und so teilweise auch für den wichtigen Gang zur Toilette. Es gibt viele Dinge zu erledigen und deshalb wird der Stuhldrang unterdrückt und man nimmt sich vor, nach Erledigung des Vorhabens auf die Toilette zu gehen. Geschieht dies öfters, dann wird der Körper derart trainiert, keinen Stuhldrang mehr anzuzeigen, da der Mensch sowieso keine Zeit hat. Die Folge ist eine anerzogene Verstopfung. Das gleiche gilt auf der psychischen Ebene. Wenn ein Lebensthema nicht aufgearbeitet und losgelassen wird, so wird die Person unter einer psycho-somatischen Verstopfung leiden. Betrachtet man die statistischen Zahlen, dann wird deutlich, dass die Zahl der Verstopften zu hoch ist. Menschen sind körperlich und psychisch blockiert und verstopft. Die Massenmedien führen durch die Informationsflut zu weiteren Verstopfungen im Gehirn. Blockaden in Form von Muskelverspannungen und Muskelverkürzungen sind sichtbar, der Darm leidet an Verstopfung und es wird meist nicht nach der seelisch-geistigen oder energetischen Ursache gefragt. Die Ärzte betrachten es rein wissenschaftlich und verordnen in der Regel nur Abführmittel oder Bewegungstherapie, welche der Patient sowieso nicht ausführt. Kann der Organismus nicht entgiften, so bleibt er überlastet und wird dadurch überfordert. Ähnlich einem Haushalt, wo die Mülltüten nur zugeknotet werden, aber in der Wohnung liegen bleiben. Irgendwann wird es dort zu stinken beginnen. So auch im Organismus, denn die Fäulnisdämpfe müssen irgendwohin. Manche Mediziner sagen, dass es noch in Ordnung ist, wenn der Mensch nur alle drei Tage Stuhlgang hat. Das ist Unsinn. Wenn der Mensch täglich etwas isst, so muss es auch täglich hinten herauskommen, damit wieder Platz ist.
Aus naturheilkundlicher Sicht spielt der Darm eine wesentliche Rolle für die Gesundheit des Menschen. Im Dickdarm findet sich das Immunsystem, welches für die Erregerabwehr wichtig ist. Besondere Bedeutung kommt dem Dickdarm in Bezug auf die Entgiftung des Organismus zu. Kann der Organismus nicht über den Stuhlgang entgiften und ausleiten, so entstehen viele Krankheiten im Darm und dies wirkt sich auf den ganzen Körper aus. Schlussendlich leidet auch die Psyche. In naturheilkundlichen Therapien werden viele Entgiftungs- und Ausleitungsmethoden angewendet, um Krankheiten zu behandeln. Man kennt die Aussage
„Der Tod sitzt im Darm“
In der yogischen Sichtweise wäre dies der Atemhauch Apana, der Todeshauch. Er stellt die negative und zerstörende Kraft des Körpers dar. Schafft man es, mittels therapeutischer Maßnahmen, Sauerstoff in den Darm zu bringen, dann kann der Mensch gesunden. Hier empfiehlt sich die bereits erwähnte Muschelreinigung (Shankha-Prakshalana). Bei dieser Übung wird der Magen-Darm-Trakt mit Salzwasser gespült und über das Wasser gelangt Sauerstoff in den Darm. Sauerstoff ist Leben und beseitigt die tote Energie im Darm.
Von ganzheitlichen Therapeuten werden vielerlei naturheilkundliche Methoden zur Darmreinigung angewendet:
- Darmsanierung mit Bakterienkulturen
- Colon-Hydro-Therapie
- Einläufe
- Fastenkuren
Von Vorteil ist es, wenn man als Therapeut die Selbstheilungskräfte des Menschen unterstützt und diese dadurch aktiviert. Vielfach werden Darmerkrankungen und Unregelmäßigkeiten des Stuhlgangs mit Medikamenten behandelt. Aufgrund dessen werden die eigenen körperlichen Kräfte nicht trainiert und der Darm wird träge.
In der ganzheitlichen Lehre steht der Bauchraum mit dem Unterbewusstsein in Verbindung. Unsere Verdauung und somit auch die Dickdarmtätigkeit wird unbewusst über das Enterische Nervensystem gesteuert. Sofern keine Blähungen oder andere Beschwerden vorliegen, läuft die Verdauungstätigkeit vollständig unbewusst ab. Der Mensch spürt nicht, was im Magen-Darm-Trakt vor sich geht und wie sich eventuelle Ablagerungen in diesem Bereich festsetzen. Erst bei bestimmten Untersuchungen werden die Ablagerungen, Geschwüre oder andere Auswüchse sichtbar. Der Mensch hat in der Regel nie etwas wahrgenommen. Aufgrund dessen werden auf der psycho-somatischen Ebene ungewollte Lebensthemen und Ereignisse dorthin verdrängt und abgelagert. Ungelöste Konflikte werden in medizinisch sichtbarer Form dargestellt, jedoch nicht erkannt. Die Ärzte entfernen Geschwulste und das Lebensthema ist immer noch vorhanden und bildet sich vielleicht woanders neu aus. In Bezug auf den Dickdarm lassen sich viele Redewendungen diskutieren:
- Der Tod sitzt im Darm
- Scheiß drauf
- So ein Scheiß
- Das ist beschissen
Diese „Scheiße“ besagt, dass bestimmte Dinge Abfall sind und nicht gebraucht werden können. Ereignisse, die beschissen sind, würde man gern einfach in den Müll werfen. Hat ein Mensch Gedanken, die ein anderer als Müll bezeichnen würde, so hat die Person wohl
- Scheiße im Hirn
- Man hat ihm ins Gehirn geschissen
Ängste führen dazu, dass man den Stuhlgang nicht halten kann und
- man macht sich vor Angst in die Hose
- hat Dünnschiss, Durchfall
Bei Durchfall kann der Mensch Nahrungsbestandteile oder seelisch-geistige Informationen nicht zerkleinern oder aufnehmen und alles fällt durch. Ein anderer kann nicht loslassen und ist verstopft oder hat einen verkrampften Darm. Psycho-somatisch kennen wir den sogenannten Reizdarm. Menschen sind gestresst, genervt, überfordert und gereizt. Dies überträgt sich vegetativ beispielsweise auf den Dickdarm:
- Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen
- Die Winde gehen ab
- Darmwinde
Blähungen sind uns allen bekannt.
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